Hang mit Gabionen sichern – Ecken und Kurven bauen
Die Steinkörbe für die Gabionenmauer wurden innerhalb einiger Wochen auf einer Länge von gut 20 Metern aufgebaut. Beginnend von der Einfahrt in Richtung Südosten, konnte ich eine leichte Kurve bauen.
Die Spiralen geben hierzu ein gewisses Spiel her – allerdings sind damit keine engen Kurven möglich. Ich musste nun also richtige Ecken mit den Steinkörben ausbilden.
In diesem Beitrag beschreibe ich, wie ich die Ecken und Kurven in meiner mehr als 30 Meter langen und 2 Meter hohen Gabionenmauer zur Hangsicherung gebaut habe. Ich zeige wie ich die Steinkörbe untereinander verbunden habe und gebe Tipps und Hinweise aus meinen Erfahrungen.
Kurve oder Ecke mit Gabionen bauen?
Die Gabionenwand, die ich zur Hangsicherung in meinem Garten errichtete, weist die Form eines großen „L“ auf. Der lange Schenkel dieser Konstruktion ist ungefähr 25 bis 30 Meter lang, während der kurze Schenkel etwa 10 Meter misst.
Die ersten 10 Meter des langen Schenkels verliefen relativ gerade. Anschließend folgte eine leichte Biegung nach Westen, die schließlich in einer scharfen Kurve endete.
Ich hatte den Untergrund entsprechend vorbereitet, sodass ich die Biegung durch ein gezieltes Aufstellen der Steinkörbe nachbilden konnte. Dank der Spiralen, die die Gitter miteinander verbinden und ein gewisses Maß an Flexibilität bieten, war es mir möglich, leichte Kurven zu formen.
Auf einer Länge von etwa 10 Metern gelang es mir somit, eine optisch ansprechende Kurve bzw. Biegung zu erstellen. Jedoch erreichten die Körbe schließlich ihre Grenzen, was die Flexibilität betraf, und es war nicht mehr möglich, eine Ecke zu formen.
Für diesen Bereich musste ich eine andere Lösung finden und eine richtige Ecke mit den Gabionen konstruieren.
- Gabionenkorb * Breite 1000 mm * Höhe 1000 mm * Tiefe 500 mm
- Frontgittergröße 1000 x 1000 mm * Maschenweite 50 x 100 mm * Drahtstärke 4,5 mm
- Maschenweite der restlichen Gitter 100 x 100 mm * Drahtstärke 4,5 mm
- Verbindungsart * Spiralverbindung
- Ausführung Galfan (95% Zink, 5% Alu)
Möglichkeiten – Gabionenmauer mit Kurven
Um eine scharfe Ecke auszubilden bieten sich meiner Meinung nach 3 Möglichkeiten an.
Die Körbe werden direkt im Winkel miteinander verbunden
Diese Lösung bietet sich bei 90° Ecken absolut an. Hierzu werden die 2 Steinkörbe nebeneinander gestellt und direkt mit den Spiralen untereinander verbunden.
In meinem Video „Gabionen zur Hangsicherung #3 Aufbau und Ausrichten der Steinkörbe“ bzw. in meinem Blogeintrag habe ich dieses Vorgehen beschrieben.
Die 2. Möglichkeit ist es, die Gitter so zu durchtrennen, das man mit den Körben den gewünschten Winkel ausbilden kann.
So kann man zum Beispiel mit einem Bolzenschneider das hintere Gitter einer Gabione um 2 Segmente auf eine Länge von 80 cm kürzen während des vordere Gitter mit 100 cm intakt bleibt.
Wenn nun der folgende Korb bündig an die Gitter gesetzt wird, ergibt sich automatisch ein Winkel.
Die Spiralen können normal ein gedreht werden und die Stabilität ist gewährleistet. Allerdings kommt es hierbei meist zur Beschädigung der Verzinkung an den Gittern und das Risiko von Rost steigt.
Daher ist ein Bolzenschneider in jedem Fall dem Winkelschleifer mit einer Flexscheibe vorzuziehen.
Die 3 Möglichkeit zur Ausbildung einer Ecke mit Gabionen bietet das ineinander stellen.
Bei dieser Methode wird der folgende Korb, im gewünschten Winkel in den anderen Korb hineingestellt. Dadurch ergeben sich Überstände bei den seitlichen Gittern und auch die Deckel überlagern sich entsprechend.
Im Falle meiner Kurve war dies aber kein Problem, da die Überlagerungen auf der innen liegenden Seite, also am Erdhang stattfinden.
Bei dieser Methode werden die Steinkörbe nicht beschädigt, allerdings stehen die Verbindungsstellen unter hoher Spannung was das Eindrehen der Spiralen sehr erschwert.
Wie ich Ecken und Kurven gebaut habe
Bei der Errichtung meiner Stützwand ergaben sich zwei Möglichkeiten. Zum einen hätte ich die einzelnen Körbe an den passenden Stellen mit einem Bolzenschneider kürzen können, um dann den nächsten Korb wieder bündig anzusetzen.
Dies hätte mir ermöglicht, die Steinkörbe so zusammenzubauen, dass es keine Überlagerungen – und somit deutlich weniger Spannungen – geben würde.
Allerdings wäre dieser Ansatz auch mit einem Nachteil verbunden gewesen. Durch den Schnitt durch den verzinkten Stahl wäre die Trennstelle anfällig für Rost und Korrosion geworden.
Angesichts einer erwarteten Lebensdauer von mehreren Jahrzehnten hätte ich alle Trennstellen großzügig mit Zinkspray behandeln müssen, um sie zu schützen.
Als Alternative konnte ich die einzelnen Drahtkörbe so ineinanderstellen, dass sich eine Ecke ausbildete, wobei die Verzinkung der Gittermatten intakt bleiben würde. Das Eindrehen der Spiralen wäre jedoch deutlich anstrengender geworden, da die Körbe mehr Spannung zueinander aufgebaut hätten.
Ich entschied mich für die zweite Variante, da ich die Körbe bei Bedarf immer noch kürzen konnte. Dies schien mir eine sicherere Methode zu sein, um die Langlebigkeit und Stabilität der Stützwand zu gewährleisten.
- Gabionenkorb * Breite 1000 mm * Höhe 500 mm * Tiefe 500 mm
- Frontgittergröße 1000 x 500 mm * Maschenweite 50 x 100 mm * Drahtstärke 4,5 mm
- Maschenweite der restlichen Gitter 50 x 100 mm * Drahtstärke 4,5 mm
- Verbindungsart * Spiralverbindung
- Ausführung Galfan (95% Zink, 5% Alu)
Korb in Korb Stellen – Eine Kurve entsteht
Ich zog und schob also die Körbe der bereits installierten Gabionenwand soweit wie möglich um die Kurve in die gewünschte Richtung und ließ den letzten Korb am Ende offen. In diese Öffnung stellte ich den nächsten Korb.
An der vorderen Außenkante wurde dieser bündig durch die Spirale mit dem vorhergehenden Korb befestigt. Im hinteren Bereich war der neue Korb um einige Maschen in den vorherigen Korb hineingestellt.
An der Vorderseite waren die Körbe bündig zusammengefügt, nur auf der Rückseite war die Überschneidung sichtbar. Da dieser Bereich später mit Erde aufgefüllt werden würde, stellte das kein Problem dar.
Die Spirale konnte ich an der Überlagerung der Rückseite der jeweiligen Körbe ebenfalls eindrehen. Das war wichtig, um weiterhin eine hohe Stabilität innerhalb der Gabionenmauer zu gewährleisten.
Das Trenngitter zwischen den beiden Körben musste ich schräg anordnen, da ein rechter Winkel nicht mehr möglich war. Die Spiralen konnte ich jedoch mit erhöhtem Aufwand auch an den versetzten Trenngittern eindrehen.
Um mir die Arbeit zu erleichtern, fixierte ich einige der Gitter zunächst mit Kabelbindern und drehte danach erst die Spiralen ein. Insgesamt war die Montage zwar deutlich aufwendiger und auch schwieriger, aber die Stabilität war und ist enorm hoch.
Auf diese Weise wurden die folgenden Steinkörbe ebenfalls ineinander gesetzt und montiert – bis ich letztendlich einen passenden Winkel zur Flucht meiner bereits bestehenden Gabionenmauer hergestellt hatte.
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Video: Ecken und Kurven mit Gabionen bauen
Über ein Jahr habe ich alle Arbeitsschritte gefilmt und mit die Videos in meiner Playliste “Hangsicherung mit Gabionen im Garten“ zusammengestellt.
Auch zum Bau von Ecken und Kurven habe ich natürlich ein eigenes informatives Video erstellt. In diesem könnt ihr mein Vorgehen und die einzelnen Schritte noch besser nachvollziehen.
Wenn ihr mehr von mir und meinen Projekten sehen wollt, schaut euch gern mal auf meinem Youtube Kanal um.
Zuletzt aktualisiert am 7. Januar 2025 um 21:31 . Ich weise darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr. (*) Bei den verwendeten Produktlinks handelt es sich um Affiliate Links. Ich bin nicht der Verkäufer des Produktes. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Dein Preis ändert sich jedoch nicht.
Höhenunterschied von 1 Meter überwinden
In der Kurve meines Gabionenprojekts ergab sich ein weiteres Problem – ein Höhenunterschied von einem guten Meter. Hier gab es verschiedene Möglichkeiten zur Lösung.
Ich hätte beispielsweise den benötigten Graben von einem Meter Tiefe um weitere 10 Meter verlängern können. Angesichts der schwierigen Bodenverhältnisse für das Graben und mangels Lagermöglichkeit für den Aushub wollte ich jedoch darauf verzichten.
Zudem wäre bei dieser Variante die untere Korbreihe komplett im Erdboden verschwunden.
Daher entschied ich mich dazu, die Mauer stückweise, also terrassenförmig, auf das erhöhte Niveau zu bauen.
Der letzte bestehende Korb endete nur knapp unter der Erdnarbe. Ich schachtete die Erdnarbe so weit ab, dass weitere, diesmal jedoch nur 50 cm hohe Körbe, bündig an die bestehende Mauer angebaut werden konnten.
Diese würden später zwar ebenfalls unter der umliegenden Erde verschwinden, bildeten aber einen soliden Unterbau für die spätere zweite Korbreihe.
Am Ende dieser versenkten Körbe entsprach die Erdnarbe wieder der Oberkante des Ausgangskorbes und ich konnte mit dem weiteren Aufbau meiner metrischen Körbe fortfahren.
Nun kam der mühsame Teil der Arbeit – das Befüllen der Steinkörbe.
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Gabionen vor dem Erdfall schützen
Mit der oben beschriebenen dritten Methode formte ich meine Kurve und überwand anschließend auch den Höhenunterschied von einem Meter zur bereits bestehenden Gabionenmauer.
Trotzdem drängte die Zeit, da das Wetter weiterhin nicht mitspielte. Es regnete oft und viel, was die Dringlichkeit erhöhte, die Hangsicherung mit den Steinkörben so schnell wie möglich fertigzustellen, um zu verhindern, dass die aufgeschüttete Erde in die Körbe rutscht.
Deshalb war ich mit der Montage des Schutzvlieses und der zeitgleichen Befüllung der Körbe sowie dem Auffüllen der Rückseite intensiv beschäftigt.
Das Vlies spielt eine entscheidende Rolle, da es die Funktion der Mauer maßgeblich unterstützt und deren Langlebigkeit sichert.
Ich habe mich für ein Filtervlies mit 150g/m² im Format 1 m x 25 m entschieden. Dieses Vlies ist speziell dafür ausgelegt, Wasser effizient zu drainieren und gleichzeitig zu verhindern, dass Erde und feine Partikel durch die Gabionen hindurch in die Drainage gelangen.
Die Wahl dieses Vlieses war wichtig, um sicherzustellen, dass die hinter der Gabionenwand liegende Erde stabil bleibt und nicht nach und nach in die Steinfüllung eingeschwemmt wird, was die strukturelle Integrität der Wand beeinträchtigen könnte.
Beim Kauf des Vlieses achtete ich darauf, dass es eine hohe Grammatur von 150g/m² hat. Diese Dichte gewährleistet, dass das Vlies robust genug ist, um den Belastungen durch die Erde und den Witterungsbedingungen standzuhalten, ohne zu reißen oder sich abzunutzen.
Zudem sorgt die hohe Qualität des Materials dafür, dass es nicht verrottet und seine Filtereigenschaften über einen langen Zeitraum hinweg behält.
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Zusammenfassung und Fazit
Bei der Errichtung meiner Gabionenmauer zur Hangsicherung in meinem Garten gelang es mir, eine strukturell ansprechende und funktionale Konstruktion zu schaffen.
Der Hauptteil der Mauer folgte einer leichten Kurve und überwand dabei einen Höhenunterschied von einem Meter. Diese Kurve bildete ich durch das geschickte Aufstellen und Verbinden der Steinkörbe entlang des Hangs.
Die verwendeten Gabionen ermöglichten eine flexible Bauweise, die an die geografischen Gegebenheiten angepasst war.
Trotz der Herausforderungen, die sich aus dem Höhenunterschied und den Grenzen der Flexibilität der Gabionen ergaben, fand ich eine effektive Lösung durch das teilweise Überlappen der Körbe, wodurch die notwendige Stabilität gewährleistet wurde.
Besonders wichtig war, Aufgrund der anhaltenden Regenfälle, der schnelle Einbau des Drainagevlies, das ich auf der Rückseite der Gabionenwand anbrachte und das Befüllen der Steinkörbe mit meinen Granitsteinen.
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FAQ zur Errichtung einer Gabionenmauer mit Kurven und Ecken
1. Welche Methoden gibt es, um Kurven oder Ecken in einer Gabionenmauer zu bauen?
Es gibt drei Hauptmethoden:
- Direkte Verbindung der Körbe im Winkel: Bei 90°-Ecken werden die Körbe nebeneinander gestellt und direkt mit Spiralen verbunden.
- Kürzen der Gitter: Mit einem Bolzenschneider können die Gitter der Gabionen gekürzt werden, um den gewünschten Winkel zu erzeugen. Dabei ist ein Zinkspray erforderlich, um Korrosion an den Schnittstellen zu vermeiden.
- Ineinanderstellen der Körbe: Ein Korb wird teilweise in den anderen gestellt, wodurch Überlappungen entstehen, die jedoch die Stabilität erhöhen. Diese Methode vermeidet Beschädigungen der Gitter.
2. Welche Vorteile bietet das Ineinanderstellen der Körbe?
Das Ineinanderstellen der Körbe ist eine praktische Methode, um Ecken oder Kurven ohne Kürzen der Gitter zu bauen. Dadurch bleibt die Verzinkung der Gitter intakt und die Stabilität der Mauer wird erhöht. Diese Methode ist besonders hilfreich bei flexiblen Anpassungen an unebene Geländeformen.
3. Welche Herausforderungen bestehen beim Verbinden von Gabionenkörben in Kurven?
Beim Verbinden von Gabionenkörben in Kurven entsteht Spannung zwischen den Körben, was das Eindrehen der Spiralen erschwert. Die Gitter müssen eventuell mit Zangen zusammengepresst und vorübergehend mit Kabelbindern fixiert werden, um eine exakte Verbindung zu gewährleisten.
4. Wie wurde der Höhenunterschied in der Gabionenmauer überwunden?
Der Höhenunterschied von etwa einem Meter wurde durch eine terrassenartige Bauweise bewältigt. Anstatt den Graben zu vertiefen, wurden niedrigere Körbe installiert, die eine solide Basis für die darüberliegende Mauer bildeten.
5. Warum ist ein Drainagevlies hinter der Gabionenmauer wichtig?
Das Drainagevlies verhindert, dass Erde und feine Partikel durch die Gitter in die Steinfüllung gelangen, was die Stabilität der Mauer beeinträchtigen könnte. Zudem unterstützt es die Drainage, sodass Wasser effizient abfließen kann, was Staunässe und Erosion vorbeugt.
6. Welche Art von Vlies wurde verwendet und warum?
Es wurde ein Filtervlies mit einer Grammatur von 150g/m² verwendet. Diese Dichte gewährleistet eine ausreichende Robustheit, um den Belastungen durch Erde und Witterungsbedingungen standzuhalten. Außerdem verrottet das Material nicht und behält langfristig seine Filtereigenschaften.
7. Warum wurde Granit als Füllmaterial für die Gabionen verwendet?
Granit ist hart, witterungsbeständig und färbt nicht ab, was ihn ideal für Gabionen macht. Er sorgt für eine hohe Stabilität der Mauer und ist gegenüber weicheren Gesteinsarten weniger anfällig für Erosion durch Feuchtigkeit und Frost.
8. Welche Risiken bestehen bei der Verwendung ungeeigneter Steine?
Weichere Steine, wie Sandstein oder Kalkstein, können schneller erodieren, was die Stabilität der Gabionenmauer gefährdet. Zudem kann das Gewicht solcher Steine die Gabionengitter deformieren und langfristig zu einem Zusammenbruch der Struktur führen.
9. Wie wurde der Aufbau der Gabionenmauer bei schlechtem Wetter organisiert?
Da es oft regnete, war es wichtig, die Hangsicherung schnell abzuschließen, um ein Abrutschen der Erde in die Gabionen zu verhindern. Deshalb wurden die Körbe zügig befüllt und gleichzeitig das Drainagevlies angebracht.
10. Welche Länge und Höhe hat die Gabionenmauer?
Die Gabionenmauer erstreckt sich über mehr als 30 Meter und erreicht an einigen Stellen eine Höhe von bis zu 2 Metern. Sie folgt einem L-förmigen Verlauf und überwindet dabei einen Höhenunterschied von etwa einem Meter.
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