Das zweite Brennholzregal entsteht
Ich hatte ja bereits vor 3 Jahren ein erstes Brennholzregal gebaut. Dieses war mit rund 8 qm³ jedoch nicht groß genug. Das frische Holz musste schließlich rund 2-3 Jahre trocknen und wir haben bisher im Schnitt 3-4 qm³ Holz verbraucht. Also musste ein zweites Regal her. Außerdem war einer der Bäume auf unserem Grundstück durch Krankheit zur Gefahr geworden und musste gefällt werden.
Ich habe lange überlegt ob ich vom Bauplan des ersten Brennholzregals abweiche oder mir sogar ein Fertigregal kaufe – mich letztendlich aber für ein baugleiches Regal entschieden. Der Standplatz sollte neben dem ersten Regal sein womit sich dann aber gleich das nächste Problem ergab. Die besagte Fläche wurde seit rund 5 Jahren als Holzlagerplatz genutzt.
Wie man auf den Bildern erkennen kann hatte ich dort die alten aber damals fachgerecht von mir ausgebauten Wandschränke gelagert. Ebenso alte Trennwände aus Holz oder die alten Fenster.
Mein Vorhaben begann also mit dem Sortieren des alten Holzbestandes. Leider war über die Jahre doch Feuchtigkeit und somit Schimmel an das Holz gekommen so das ein weiteres Lagern keinen Sinn ergab und ich sämtliches Holz nach und nach klein sägte für die Verbrennung umlagerte. Lackiertes Holz, zum Beispiel die Fensterrahmen, musste ich darüber hinaus auch noch entsorgen lassen.
Der Platz sah dann nach und nach so aus…
Nachdem ich nun Platz geschaffen hatte wurde mir dann auch schnell klar wie abschüssig das Gelände wirklich war. Außerdem befand sich auch noch ein größerer Lehmberg, ein Aushub vom Trockenlegen des Hauses, im Weg.
Es war also wieder Zeit für meine beiden Freunde Buddelflink und Grabetief.
Bei herrlichstem Regenwetter zog sich die Planierung dann über den April 2013 dahin. Den Aushub entsorgte ich dann auf meiner Gabionenterrasse welche mittlerweile gute 30cm seit dem letztem Befüllen eingesackt war.
Irgendwann war es aber geschafft und ich hatte ein Areal von ca. 20qm planiert.
Ich konnte nun also mit dem Setzen der Fundamentpunkte beginnen.
Da ich mit meiner bisherigen KG-Rohr-Lösung hier gute Erfahrungen sammeln durfte buddelte ich zunächst sechs Löcher. Der Abstand betrug jeweils 190cm in der Breite und 90cm in der Tiefe.
In diese Löcher stellte ich die 100er KG Rohre ein und füllte einen Betonsockel auf. Das Gesamte Fundament reichte nun ca. 80cm in die Erde und rund 20cm schauten oben vom KG Rohr noch heraus. Pro Loch gingen hierbei zunächst zwei Säcke Fertigbeton zu jeweils 40kg drauf obwohl ich das Rohrinnere zunächst nicht komplett auffüllte sondern 30-40cm Platz lies.
Leider würde sich später herausstellen das ich trotz regelmäßiger Kontrollmessungen den Rechten Winkel nicht eingehalten hatte was dann natürlich alles verkomplizieren würde.
Aber zunächst bestellt ich die benötigten Eisenwaren sowie das Holz. Eine Blaupause zum Bedarf hatte ich durch das erste Regal ja bereits so das dies recht zügig von statten ging. Zu bestellen waren unter anderem 6 Pfostenträger, 80 Winkel, 10 Pfostenschuhe jeweils Links und Rechts sowie rund 1000 Schrauben an Eisenwaren. Beim Holz entschied ich mich für unbehandeltes Nadelholz (Balken 400x10x10 und Latten 400x50x30 und 400x60x40) vom örtlichen Baustoffcenter.
Bereits am folgenden Wochenende konnte es losgehen. Ich legte 2 der 4 Meter Balken jeweils in der Breite über meine Fundamentpunkte und richtete diese in der Flucht aus. Hier fiel mir bereits auf das der Winkel nicht stimmen konnte aber es war zu spät und ich musste das beste daraus machen.
Anschließend verschraubte ich die H-Pfostenträger jeweils links und rechts am Balken an den Stellen wo diese später im Fundament stecken würden. Nun wiederum drehte ich die Balken um, so das die Pfostenträger in den KG-Rohren steckten und richtete die Balken jeweils in der Wage und zueinander aus. Die hierzu daruntergelegten Steine wurden markiert und die Balken wieder heraus gehoben.
Mit etwas erdfeuchten Beton füllte ich dann die Löcher bis zur Kante auf und legte den Holzbalken wieder in die markierte Position. Fertig! Nun hieß es warten damit der Beton im Fundament-Rohr sich verfestigen konnte.
Da die Stützsteine noch immer unter den Balken lagen, und diese somit stabilisierten, arbeitete ich bereits am nächsten Tag weiter.
Zunächst sägte ich mir die Verbindungsbalken mit meiner Kettensäge zurecht. Die Balken setzte ich dann jeweils zwischen die ersten beiden Balken an den Fundamentauflagen.
Dadurch das ich keinen Rechten Winkel hatte musste ich letztendlich an diesem Punkt beginnen das gesamte Regal leicht gedreht zu bauen. Zwischen die drei Balken der Fundamentverbindungspunkte setzte ich folgend jeweils einen weiteren Balken mittig welcher später die Dachlatten tragen sollte. Alle Balken wurden an allen möglichen Punkten jeweils mit 100×100 Winkeln verschraubt. Die Bodenplatte meines Brennholzregals war somit fertig.
Für die Steher sägte ich an der Front jeweils drei Balken auf 210cm zu und nahm die Restbalken von 190cm für die Rückseite. Die Steher wurden ebenfalls über den Fundamentpunkten mit drei Winkeln im Lot verschraubt.
Nun folgte auf 100cm Höhe der zweite Regalboden. Hierzu setzte ich zunächst die passenden Winkel in der Wage an den Stehern an und setzte jeweils einen passenden Balken ein. Auch hier wurden alle Innenecken mit Winkeln verstärkt so das ich am Ende auf gut 80 verbaute Winkel kam.
Um das Grundgerüst zu vervollständigen setzte ich ganz oben jeweils noch zwei 4m Balken in der Breite auf die Steher vorn und hinten. Hier würde später das Dach aufgesetzt werden.
Auf den Bodenbalken wurden nun die Dachlatten (30×50) angebracht und an den jeweils fünf Balken verschraubt – Ebenso auf den Balken der ersten Etage. Wichtig sind hier auch die Dachlatten welche auf den vorderen und hinteren Balken platziert werden müssen damit das Holz später nicht nur in der Mitte sondern über den gesamten Bereich in der Tiefe gelagert werden kann.
An den Stirnseiten schraubte ich von Innen zwischen die bereits liegenden Dachlatten weitere Dachlatten welche das Brennholz später vor dem heraus fallen schützen sollten. Auch in der Mitte wurden vertikale Dachlatten eingezogen um die beiden Regalhälften von einander zu trennen und eine bessere Durchlüftung des Holzes später zu gewährleisten.
Für das Dach habe ich dann 60x40er Hölzer verwendet welche ich, mit einem Überstand von guten 30-40cm nach vorn und hinten, mit Pfostenschuhen an den Balken befestigte. Die vertikalen Dachlatten wurden ebenfalls passend an den Dachhölzern oben verschraubt.
Nachdem ich eine weitere Konterlattung mit normalen Dachlatten aufgebracht habe fehlte mir nur noch die Dacheindeckung. Diesmal entschied ich mich für Bitumenwellplatten welche in einer Länge von 200cm direkt aufgelegt werden konnten.
Das Holzregal war somit fast fertig.
Ich musste nun nur noch die Rückseite mit einem Gittergeflecht abdichten. Somit konnte ich das Holz beim Einstapeln nicht zu tief in das Regal einschieben.
Ich denke das Ergebnis kann sich sehen lassen und optisch sieht man, zumindest aus der Ferne, den Fehler mit dem rechten Winkel nicht.
Zumindest habe ich nun weitere 8qm³ Brennholzlagerplatz und kann ich das Holz meines bald zu fällenden Baumes fachgerecht trocken.
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2 Kommentare
Mathi
Danke für die tolle Beschreibung. Ich hatte selber bisher immer Fertigregale aus dem Baumarkt welche aber nie lange durch hielten.
Gibt es für dein Regal auch einen richtigen Bauplan? Und wie viele Holzbalken und Bretter hast du denn insgesamt verwendet. Und letzte Frage: Wie viel kostet so ein Regal?
Viele Grüße
Mathi