Reolink RLN36 NVR installieren | Festplatte einbauen und Kamera einrichten
Inhaltsverzeichnis
Zur Überwachung meines Grundstücks hatte ich ein Kamera Überwachungssystem aufgebaut. Neun Kameras der Marke Hikvison und Trendnet überwachten jeden Winkel auf dem Gelände. Die Speicherung der Daten erfolgte auf einem QNAP NAS. Das System lief sauber und stabil – allerdings auch an der Kapazitätsgrenze. Die Datenmengen der Kameras waren einfach zu groß und ich musste mir Gedanken machen wie ich mein Überwachungssystem zukunftssicher machen konnte.
Ich habe mir daher entschieden ein Reolink Kamerasystem aufzubauen und die Daten auf einem NVR, einem Netzwerk-Video-Rekorder, zu speichern. In diesem Post zeige ich euch wie ich dabei vorgegangen bin. Das passende Video mit weiteren Details finden ihr weiter unten.
Wofür brauche ich eine Kamera-Überwachung?
Mit zunehmender Unsicherheit in meiner Wohngegend (Einbruch und Diebstahl) hatte auch ich häufiger ungebetene Besucher auf meinem Grundstück. Mehrere Einbruchversuche blieben zwar erfolglos aber die polizeilichen Ermittlungen verliefen ebenso im Sande. Neben den Schäden blieb häufig das ungute Gefühl zurück!
Wildfremde Menschen betraten mein Grundstück um sich die Wellensittiche in unserer Vogelvoliere im Garten anzusehen. Offensichtlich wurde unser privates Grundstück mit einem Zoo verwechselt.
Müllablagerungen und Vandalismus gehörten leider auch immer häufiger zum traurigen Bild unserer einst so ruhigen Nachbarschaft.
Zum Schutz meines Eigentums und natürlich auch zur besseren Verfolgung dieser Delikte wollte ich wissen was am Tag und auch in der Nacht auf dem Grundstück vor sich ging.
Ich installierte also eine Kameraüberwachungssystem.
Zuletzt aktualisiert am 4. Oktober 2023 um 03:18 . Ich weise darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr. (*) Bei den verwendeten Produktlinks handelt es sich um Affiliate Links. Ich bin nicht der Verkäufer des Produktes. Durch einen Kauf über den Link werde ich am Umsatz beteiligt. Der Preis ändert sich für dich jedoch nicht.
Warum ich zu Reolink Kameras und NVR gewechselt habe
Für die Videoüberwachung hatte ich Kameras mit einer Auflösung von 2MP der Marken Trendnet und Hikvision verbaut. Die Bilder und Videos wurden automatisch auf meinem Homeserver/ NAS, einem QNAP 251+, gespeichert.
Das komplette Kamerasystem basierte auf einem PoE Netzwerk. PoE steht für „Power over Ethernet“ – Strom über das Netzwerk. Die Stromversorgung für die Kameras erfolgt hierbei über das Cat6 Netzwerkkabel und einen PoE Switch. Die Kameras benötigen also nur ein Netzwerkkabel und kein zusätzliches Datenkabel. Das macht das System schlank und flexibel.
Waren die 2MP bei meiner 1. Installation noch das Beste das man bekommen konnte, entwickelte sich die Möglichkeiten der Überwachungskameras weiter. Mit der Firma Reolink kam ein Player auf den Markt der tolle Kameras mit hoher Auflösung, vielen Funktionen und einem attraktiven Preis anbot. Der Wechsel auf ein 4K Überwachungssystem stand also ins Haus.
Beim Tausch der alten Trendnet und Hikvison Kameras gegen die 4K Modelle von Reolink musste ich feststellen, dass der QNAP die hohe Datenmenge nicht mehr Verarbeiten konnte und die CPU-Auslastung bei konstant über 90% lag. Die Videos wurden zwar aufgezeichnet, allerdings konnte das Abrufen von bestimmten Sequenzen dann schon mal 10 Minuten dauern.
Mein Plan das Video-Überwachungsstem stetig auszubauen und zu erweitern war mit dem NAS-Server nicht umsetzbar.
Ich habe daher nach einer neuen und besseren Lösung für die Videoaufzeichnungen meiner Überwachungskameras gesucht. Meine Entscheidung fiel auf den Netzwerk-Videorekorder (NVR) von Reolink – den RLN36.
Reolink RLN36 NVR im Überblick
- Der Reolink RLN36 ist ein Videorekorder der die Bilder und Videos über das Netzwerk empfängt und auf einer Festplatte speichert.
- Das Modell kann 36 Kameras mit bis zu 12MP zeitgleich verarbeiten.
- Neben Video kann auch der Ton aufgezeichnet werden.
- Zur Speicherung können bis zu 3 Festplatten mit jeweils maximal 16TB verbaut werden.
- Insgesamt können 48TB an Videodaten gespeichert werden.
- Der NVR von Reolink kann über HDMI oder VGA direkt an einen Monitor angeschlossen werden und benötigt keinen zusätzlichen Computer.
- Die Steuerung erfolgt lediglich mit einer USB Maus.
- Weiterhin können 8 Alarm-Eingänge und 4 Alarm-Ausgänge angeschlossen werden um externe Geräte zu steuern (z.B. Sirene).
- Nutzung per Browser, Client oder App möglich
- FUNKTIONIERT NUR MIT REOLINK IP KAMERAS: Funktioniert perfekt mit allen Reolink PoE 4K/5MP/4MP Kameras und Reolink WiFi Kameras mit Gleichstromversorgung, wie RLC-510A, 520A, 811A,810A, 820A, 823A, 842A, Duo PoE, E1 Outdoor Kameras. Verwalten Sie problemlos bis zu 36 Reolink IP Kameras gleichzeitig.
- ERWEITERN SIE IHR SYSTEM MIT POE-SWITCHES: Durch den Anschluss von bis zu vier PoE-Switches an die LAN-Ports des NVR können Sie Ihr System für eine breitere Abdeckung und höhere Leistung erweitern. Durch die Aufteilung von 36 Kameras auf 4 PoE-Switches und den anschließenden Anschluss der PoE-Switches an den RLN36 für integriertes Management kann auf Ihr 4K-Überwachungssystem ohne Latenz mit oder ohne Internet zugegriffen werden.
- 3 HDD-EINSCHÜBE, BUSINESS-GRADE SPEICHER: Der RLN36 Netzwerk Videorekorder verfügt über 3 Festplatteneinschübe, von denen jeder bis zu 16TB HDD unterstützt (KEINE HDD enthalten). Bei insgesamt 48TB Speicherplatz und 36 IP-Kameras, die rund um die Uhr mit 6 Mbit/s aufzeichnen, können die Festplatten etwa 20 Tage lang genutzt werden. Eine Liste der empfohlenen Festplatten finden Sie auf der FAQ-/Videoseite für weitere Details.
- VERBESSERTES DESIGN, SCHNELLERE DATENÜBERTRAGUNG: Dieser Reolink NVR kann an Mikrofon-/Lautsprechergeräte angeschlossen werden, um mit den Personen, die Sie auf dem Monitor sehen, über Reolink Kameras mit Zwei-Wege-Gesprächsfunktion zu hören und zu sprechen. Hierzu werden RCA-Stecker-Buchsen-Wandler benötigt (nicht im Lieferumfang enthalten). Der USB 3.0-Anschluss hilft Ihnen, wichtige Aufnahmen von Ihrer HDD auf Ihre tragbare Festplatte zu sichern.
- VOLLSTÄNDIGE INTEGRATION MIT SMARTEN REOLINK KAMERAS: Der RLN36 NVR kann die Personen-/Fahrzeugerkennung und -wiedergabe von Reolink IP Kameras integrieren, um ein intelligentes System aufzubauen. Durch das Hinzufügen weiterer Reolink Kameras mit optischem Zoom, Auto-Tracking, Zwei-Wege-Gespräch und bewegungsgesteuerten Scheinwerfern können Sie selbst ein hochmodernes Überwachungssystem für Ihr Zuhause aufbauen.
Aufbau des PoE Kamera-Netzwerk
Die neuen Reolink PoE-Kameras werden ebenfalls über das Netzwerkkabel mit Strom versorgt. Ich musste beim Umbau also keine bualichen Veränderungen vornehmen. Die alten Kameras wurden von den Halteplatten entfernt und stattdessen die Reolink Kameras RLC-811A, RLC-1212A, RLC-810A und RLC-511WA verbaut. Alle Kameras sind mit dem RLN36 NVR und auch meinem Home Assistant kompatibel.
Am RLN36 NVR können 4 Kameras direkt per Netzwerkkabel angeschlossen werden. Über den 5. Netzwerkanschluss wird der NVR mit dem heimischen Netzwerk verbunden. Im Gegensatz zum RLN8 und RLN16 mit jeweils 8 bzw. 16 Videokanälen unterstützt der RLN36 keine PoE Stromversorgung. Wer die Kameras also direkt am NVR anschließen möchte benötigt einen PoE Injektor oder einen Netzwerkadapter.
- Unterstützt Gigabit-Geschwindigkeit.
- Entspricht den Standards IEEE802.3af und liefert bis zu 15.4 W. Stellen Sie sicher, dass die Leistungsaufnahme des PD 15,4 W nicht überschreitet, da sonst der Überlastschutz des PoE-Injektors aktiviert wird
- Reduziert die Infrastrukturkosten durch gleichzeitige Übertragung von Daten und Strom über ein Ethernet-Kabel
- Bestimmt und liefert automatisch die genaue Leistung, um den Bedarf des Geräts zu decken
- Die Wandmontage und das Desktop-Design sind für die meisten Installationsszenarien geeignet
- Plug & Play-Installation, erfordert keine Konfiguration
- Lieferumfang: Gigabit-PoE-Injektor TL-POE150S; Netzteil; RJ45-Kabel; Installationsanleitung
ACHTUNG: Der RLN36 bildet ein eigenes Netzwerk mit eigener IP-Zuweisung (DHCP) ab sofern man die Kameras direkt am Gerät anschließt. Das Gerät kann daher völlig unabhängig von anderen Netzwerkgeräten, zB einem Router oder Switch, betrieben werden. Allerdings gibt es keine Möglichkeit auf die Streams der angeschlossenen Kameras zu zugreifen. Das geht dann tatsächlich nur über den NVR.
Wer die Streams, also die Livebilder auch anderweitig nutzen möchte, z.B. in einem Home Server, darf die Kameras nicht direkt am NVR anschließen.
Ein direkter Anschluss der Kameras ist auch nicht notwendig. Der Reolink NVR erkennt zuverlässig alle Reolink Kameras die sich im gleichen Netzwerk, egal ob LAN oder WLAN, befinden.
Ich habe meine Kameras direkt an PoE fähigen Switches angeschlossen. Die Switches wiederum sind über mein heimisches Netzwerk im gesamten Haus verteilt. Teilweise habe ich auch mehrere Switches hintereinander verbunden. Die Zuweisung der IPs für die Kameras übernimmt mein Router.
Mein Aufbau sieht demnach wie folgt aus: Kamera – Netzwerkkabel – PoE Switch – Netzwerkkabel – zentraler Switch – NVR
- Optimale Verbindung: Erweitern Sie Ihr Netzwerk mit einem Linksys Gigabit-Switch, um mehr Geräte zu verbinden. Nutzen Sie eine schnellere, stabile Verbindung mit Datenraten von bis zu 1000 Mbit/s
- Highspeed-Datentransfer: Reduzieren Sie Störungen sowie die Datentransferzeit und streamen Sie Dateien mit hoher Bandbreite. Führen Sie Server-Backups im Netz über eine zuverlässige Verbindung aus
- Smart Netzwerk-Switch: Die Ports mit Auto-Sensing-Funktion optimieren die Datenrate der verbundenen Geräte. Durch Bandbreitenerweiterung ist das Netzwerk weniger überlastet und effizienter
- Energieeffizient: Die Abschaltfunktion deaktiviert nicht genutzte Ports automatisch. PoE+ erfordert nur ein Kabel zur Übertragung von Daten und Strom
- Plug-and-Play: Der Unmanaged Switch erweitert Ihr Netzwerk sofort. Eine Konfiguration ist nicht erforderlich. Er lässt sich auf dem Schreibtisch oder an der Wand platzieren
Video: Reolink NVR installieren | Festplatte einbauen und Kamera einrichten
Den Einbau der Festplatte und die Ersteinrichtung habe ich im folgenden Video ausführlich dokumentiert.
Auf meinem Youtube-Kanal findet ihr weitere Videos zum Thema. Neben der Installation und Einrichtung des NVR und der Kameras gibt es in der Playliste auch Vergleiche der verschiedenen Kameras.
Hinweise zur Nutzung des Reolink RLN36 NVR
Der Reolink kann über einen angeschlossenen Bildschirm mit der zugehörigen Maus bedient werden. Eine Tastatur ist nicht notwendig und kann auch nicht angeschlossen werden.
Deutlich effektiver ist meiner Meinung nach aber die Nutzung über den Client, also das Programm am Computer. Sämtliche Einstellungen des NVR und aller sich im Netzwerk befindlichen Reolink Kameras können mit diesem Programm bequem vorgenommen werden. Die Liveansicht kann für jede Kamera einzeln oder in verschiedenen Aufteilungen auch für bis zu 36 Kameras angezeigt werden. Die Wiedergabefunktion für die Videoaufzeichnungen ist natürlich ebenfalls integriert.
Die App (PC Mac iOS Android) und das Benutzerhandbuch gibt es hier zum Download.
Für das Smartphone gibt es natürlich ebenfalls eine passende App (Apple und Android). Auch hier sind sämtliche Einstellungen von Kameras und NVR möglich. Livebild und Wiedergabe können am Smartphone auch außerhalb des heimischen Netzwerkes angesehen werden – sofern man den seine Firewall entsprechend konfiguriert hat.
Per Browser besteht ebenfalls die Möglichkeit Einstellungen vorzunehmen und die Livebilder und Aufzeichnungen anzusehen.
ACHTUNG: Sobald eine (neue) Kamera am NVR angemeldet werden soll, muss dies immer direkt am NVR erfolgen. Hierzu braucht es einen direkt am RLN36 angeschlossenen Bildschirm. Eine Anmeldung per Client, App oder den Browser funktioniert nicht!
Da der NVR neben seinem HDMI Bildschirm auch einen VGA Ausgang besitzt, können auch ältere Bildschirme/ Monitore angeschlossen werden. Hierbei sollte unbedingt beachtet werden, dass die am NVR eingestellte Bildschirmauflösung (Nicht die Kameraauflösung!!!) auch vom angeschlossenen Bildschirm unterstützt wird.
Meine Ersteinrichtung fand an einem UHD Bildschirm per HDMI statt. Die Bildschirmauflösung für die Bedieneroberfläche hatte ich daher auf das Maximum gestellt. Also ich später einen älteren Bildschirm per VGA anschließen wollte, konnte dieser kein Signal empfangen. Weder per VGA noch per DVI (mit Adapter Von HDMI auf DVI) konnte ich ein Bild vom Reolink NVR auf dem Monitor anzeigen.
Das Problem war, das die Ausgabeauflösung für meinen Bildschirm zu hoch war. Die Lösung bestand letztendlich darin, den NVR nochmal am UHD Bildschirm anzuschließen und die Auflösung herunter zu setzen. Seither kann ich den RLN36 NVR auch per VGA-Kabel an meinem alten Monitor nutzen.
Welcher Installationsort für den Reolink RLN36?
Sofern der Reolink NVR einmal installiert und eingerichtet wurde, kann er auch im Keller, auf dem Dachboden oder an sonstigen Orten aufgestellt werden. Sofern eine Stromversorgung und ein Netzwerkanschluss vorhanden sind, funktioniert das System.
Zu beachten ist aber, wie ich bereits oben schrieb, dass die Anmeldung von neuen Kameras nur direkt am Gerät möglich ist. Im Falle des Falles muss der NVR also wieder am Bürotisch aufgebaut und verkabelt werden um die Kameras anzumelden.
Die Lüfter im Reolink NVR sind sehr laut. Ein Austausch ist aber möglich. Passende Modelle von Noctua sind deutlich leiser ohne das sich die Kühlleistung mindert. Zum Anschluss empfiehlt sich der Low-Noise-Adapter sowie ein 3-2 PIN Adapter (NA-AC2).
Ich habe zwischenzeitlich aber auch die Rückmeldung erhalten, dass das Design im NVR geändert wurde. Die Anzahl der Lüfter wurde reduziert und das gerät ist nun deutlich leiser.
Ich habe meinen Reolink NVR in meinem Serverschrank verbaut. Dort hat er einen direkten Anschluss zum Hauptswitch sowie eine sichere Stromversorgung über eine USV. Auf dem Schrank habe ich mir einen alten kleinen Monitor aufgestellt. So kann ich im Bedarfsfall direkt am NVR arbeiten.