Waschküche im Keller selber bauen
Vor über einem Jahr vollendete ich das Projekt, eine Waschküche im Keller unseres Hauses für die Bewohner der beiden Erdgeschosswohnungen einzurichten.
Trotz der Fertigstellung kam ich bislang nicht dazu, diesen Meilenstein in unserem Hausblog zu dokumentieren oder die entsprechenden Bilder zu teilen – eine Lücke, die ich heute schließen möchte.
Anfänglich richtete ich in beiden Wohnungen provisorische Lösungen für die Wäscheversorgung ein. In der Küche der ersten Wohnung installierte ich sogar zusätzliche Anschlüsse für Strom, Wasser und Abwasser speziell für eine Waschmaschine.
In der zweiten Wohnung ging ich sogar so weit, einen Teil des Flurs abzutrennen, um dort eine Waschecke zu etablieren.
Mein Ziel war es jedoch, langfristig die Waschmaschinen aus den Wohnungen zu entfernen.
Zum einen waren die historischen Holzböden aus Eichenholzparkett nicht für die Belastung durch Waschmaschinen ausgelegt, und zum anderen wollte ich die durch das Waschen entstehende Feuchtigkeit nicht in den Wohnräumen haben.
Daher entschied ich mich, einen Bereich im großzügig dimensionierten Hauptkeller für eine gemeinschaftlich nutzbare Waschküche abzutrennen.
Warum man die Wäsche nicht in der Wohnung trocknen darf
Das Trocknen von Wäsche innerhalb der Wohnung kann auf den ersten Blick als eine einfache und kostengünstige Lösung erscheinen.
Doch aus eigener Erfahrung und nach eingehender Beschäftigung mit dem Thema habe ich erkannt, dass diese Praxis erhebliche Risiken birgt und zu Schäden am Wohnraum führen kann.
Insbesondere in unseren beiden Mietwohnungen im Haus, wo die individuelle Kontrolle über das Lüftungsverhalten sehr eingeschränkt ist, ist das Risiko signifikant höher als bei uns Hauseigentümern.
Mitunter hat dieses Fehlverhalten beim Trocknen der Wäsche häufig auch etwas mit Bequemlichkeit und mangelnder Wertschätzung vor dem Eigentum anderer Menschen zu tun.
Das Hauptproblem beim Trocknen der Wäsche in der Wohnung ist die erhöhte Feuchtigkeit. Diese kann zu Schimmelbildung führen, welcher nicht nur die Bausubstanz schädigt, sondern auch gesundheitsschädlich ist.
Die feuchte Luft setzt sich an Wänden und Decken ab, besonders in schlecht belüfteten oder isolierten Räumen, was ideale Bedingungen für Schimmelwachstum schafft. Zudem kann die anhaltende Feuchtigkeit die Bausubstanz angreifen, was langfristig zu teuren Sanierungsarbeiten führen kann.
Für die Mieter erhöht sich das Risiko, da sie oft nicht bereit sind für eine ausreichende Belüftung in der Wohnung zu sorgen, was in Mietverhältnissen zu Konflikten und sogar zu finanziellen Forderungen seitens der Vermieter führen kann, sollte es zu Schimmelbildung oder anderen feuchtigkeitsbedingten Schäden kommen.
Um diese Risiken für Mensch und Bausubstanz zu minimieren, entschied ich mich für den Bau einer Waschküche mit Trockenraum in unserem Keller. Unserer Mieten hatten also zukünftig die Möglichkeit und die Pflicht die Wäsche außerhalb der Wohnung zu trocknen.
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Trockenraum im Keller einbauen
Um eine funktionale Waschküche in meinem Keller zu gestalten, teilte ich zunächst den großen Hauptraum durch eine Wand, wodurch eine L-Grundform entstand.
Ich verkleidete die Innenseite dieser Wand zuerst mit Spanplatten und darauf mit Gipskartonplatten, um sicherzustellen, dass die Wäscheleinen später ausreichend Halt finden würden.
Auch der Bereich des Elektrohauptanschlusses wurde mit Gipskarton verkleidet. Hier installierte ich am oberen und unteren Rand zusätzliche Lüftungslöcher um Feuchtigkeitsschäden an den Gipskartonplatten vorzubeugen.
Für die Hauptsicherung und einen meiner Stromverteiler installierte ich Revisionstüren, was eine schnelle und einfache Zugänglichkeit zu Kabeln und Rohren ermöglichte. Zusätzlich zog ich vorsorglich Extrakabel für die anderen Kellerräume, da später nur noch bedingt neue Leitungen möglich wären.
Die Waschküche setzte sich aus den beiden Schenkeln des „L“ zusammen.
Im größeren Schenkel, dem Trockenraum, verliefen an der Decke alle Heizungs- und Wasserrohre der kleineren Wohnung, sowie ein Großteil der Elektrokabel.
Deshalb entschied ich mich für eine zweistufige Deckenabhängung: im Bereich der Rohre auf eine Höhe von etwa 210 cm und im mittleren Bereich auf circa 230 cm.
Trotz des höheren Aufwands versprach diese Lösung sowohl praktische als auch optische Vorteile. Als Beleuchtung wählte ich eine Neon-Feuchtraumlampe für den Trockenraum.
Zuvor hatte ich bereits die Ziegelsteine vom Putz befreit und mit dem Mittel Deep and Dry behandelt, was sich bereits als positiv erwiesen hatte, obwohl ich es aus Kostengründen nur begrenzt einsetzte.
Danach schlämmte ich die Ziegelwände mit Sanierputz, um die optische Struktur zu bewahren, und strich sie schließlich mit weißer Feuchtraumfarbe. Dies bildete den Abschluss der Gestaltung des Wäscheraums.
Die Installation der Wäscheleine stand noch aus.
Da ich den Spanplatten unter der Gipskartonverkleidung nicht gänzlich vertraute und auch auf der Ziegelwand ein harmonisches Gesamtbild erzielen wollte, montierte ich an beiden Seiten ein dickes, gut verschraubtes Kantholz an die Wand.
In dieses Holz brachte ich dann die Haken an, an denen letztendlich die Wäscheleine befestigt wurde.
Zuletzt aktualisiert am 21. November 2024 um 17:30 . Ich weise darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr. (*) Bei den verwendeten Produktlinks handelt es sich um Affiliate Links. Ich bin nicht der Verkäufer des Produktes. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Dein Preis ändert sich jedoch nicht.
Die richtige Lüftung zur Reduzierung der Luftfeuchtigkeit
Beim Aufhängen und Trocknen der Wäsche im neuen Trockenraum im Keller entsteht durch die Verdunstung der Feuchtigkeit aus der Wäsche natürlich auch ein erhöhtes Risiko für Schimmelbildung und schlechte Luftqualität.
Die hohe Luftfeuchtigkeit in einem solchen Raum kann auch hier die Bausubstanz beschädigen und gesundheitliche Probleme verursachen. Aus diesem Grund ist eine effektive Belüftung des Trockenraums von essenzieller Bedeutung.
Ich habe mich mit verschiedenen Techniken zur Belüftung auseinandergesetzt und möchte drei effektive Methoden vorstellen, ihre Vor- und Nachteile erläutern sowie die entstehenden Kosten betrachten.
1. Natürliche Belüftung durch Fenster und Lüftungsschächte
Eine Möglichkeit, den Trockenraum effektiv zu lüften, besteht in der Nutzung der natürlichen Belüftung durch Fenster oder Lüftungsschächte. Diese Methode ist kostengünstig und einfach umzusetzen, da sie keine technischen Installationen erfordert.
Vorteile:
- Geringe Kosten, da keine zusätzlichen Geräte benötigt werden
- Einfache Handhabung
Nachteile:
- Abhängigkeit von den Wetterbedingungen; an regnerischen oder sehr feuchten Tagen ist die Wirksamkeit eingeschränkt
- Geringere Kontrolle über den Luftaustausch
2. Mechanische Abluftsysteme
Mechanische Abluftsysteme, wie Abluftventilatoren, sind eine weitere Möglichkeit, die Luftfeuchtigkeit in Trockenräumen zu kontrollieren. Diese Systeme saugen die feuchte Luft aktiv aus dem Raum und führen sie nach außen ab.
Vorteile:
- Effektive und kontinuierliche Entfernung feuchter Luft
- Unabhängigkeit von Wetterbedingungen
Nachteile:
- Höhere Kosten durch Anschaffung und Installation der Geräte
- Laufende Betriebskosten für den Stromverbrauch
3. Luftentfeuchter
Luftentfeuchter ziehen aktiv Feuchtigkeit aus der Luft und sammeln sie in einem Behälter oder leiten sie direkt ab. Diese Geräte können je nach Bedarf im Trockenraum aufgestellt werden und bieten eine effiziente Lösung zur Senkung der Luftfeuchtigkeit.
Vorteile:
- Hohe Effizienz bei der Reduzierung der Luftfeuchtigkeit
- Einstellbare Feuchtigkeitslevel für optimale Bedingungen
Nachteile:
- Anschaffungskosten für das Gerät
- Laufende Kosten für den Stromverbrauch
- Regelmäßige Wartung und Leerung des Wasserbehälters erforderlich
Bei meiner Suche nach der optimalen Lösung entschied ich mich für zunächst für die Nutzung eines automatisch gesteuerten Luftentfeuchters. Ich plane aber langfristig ein intelligent gesteuertes Belüftungssystem in den Trockenraum einzubauen.
- Arbeitsbereich: Dieser kompakte Raumentfeuchter arbeitet kontinuierlich in einem Bereich zwischen 35 und 85 % r.F. und lässt sich über das übersichtliche Bedientableau einschalten
- Leistung: Der große 3-Liter-Wasserauffangbehälter und eine satte Entfeuchtungsleistung von bis zu 30 l/Tag bieten ausreichend Kapazität für die Entfeuchtung von Räumen bis zu 90 m² bzw. 230 m³
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- Wäschetrocknung: Der TTK 96 E kann auch als Raumluft-Wäschetrockner zur Unterstützung der Trocknung von nasser Wäsche in Wohn- oder Haushaltsräumen eingesetzt werden
- Funktionen: Der Luftentfeuchter TTK 96 E sorgt durch seine hygrostatgesteuerte Entfeuchtungsautomatik mit Echtwert-Feuchtevorwahl, wahlweise Vollautomatik- oder Permanent-Betrieb und Timer-Funktion jederzeit für optimales Raumklima
Sanitärinstallation und Strom für Waschmaschine und Trockner
Im kleineren Schenkel des „L“, dem eigentlichem Waschraum, gestaltete sich die Einrichtung für die Waschmaschinen und Trockner der beiden Wohnungen etwas anspruchsvoller.
Zuerst goss ich einen Betonsockel als solide Basis für die Geräte. Anschließend montierte ich auf diesem die Metallprofile für eine Gipskartonwand. Hinter dieser Wand verlegte ich ein Wasserrohr, das direkt von der Hauptleitung abzweigt und mittig zwischen den beiden Stellplätzen aus der Wand hervor kam.
Das bereits beim Bau des Maklerbüros vorsorglich installierte 50er HT-Rohr, welches in den Hauptabwasseranschluss mündete, diente als Abwasserleitung für die beiden Waschmaschinen.
Um Geruchsbildung zu verhindern installierte ich einen spezielle Siphon hinter der Trockenbauwand. Auf der Vorderseite konnten hier die Abwasserschläuche der beiden Waschmaschinen über ein T-Stück angeschlossen werden.
Für die Stromversorgung zog ich ein 2,5 mm² starkes NYM-Kabel direkt vom Sicherungskasten jeder Wohnung und installierte für jeden Stellplatz jeweils eine Doppelsteckdosen.
Dies ermöglichte es, die Energiezufuhr für Waschmaschine und Trockner direkt aus den Wohnungen zu steuern, was zwar zusätzliche Kabelmeter erforderte, aber eine individuelle Kontrolle der Geräte ermöglichte.
Nach der Installation aller Leitungen schloss ich die Wand mit Gipskarton und sorgte für eine glatte Oberfläche durch Spachteln und Schleifen.
Abschließend brachte ich ein Glasfaservlies an, welches dann mit weißer Farbe gestrichen wurde, um ein sauberes und einheitliches Erscheinungsbild zu erzielen.
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- Norm: EN274
Wasseruhren für die Abrechnung der Mieter
Um den Wasserverbrauch in der neu eingerichteten Waschküche präzise abzurechnen, benötigte ich an den beiden Auslasshähnen Wasseruhren.
Die Suche nach einer passenden Wasseruhr gestaltete sich zunächst als Herausforderung, da die Standardmodelle nicht passten und eine spezielle Uhr für Zapfstellen benötigt wurde.
Weder im Baumarkt noch im Internet konnte ich das passende Modell finden, da mir zunächst die exakte Bezeichnung solcher Wasseruhren unbekannt war. Erst als ich nach „Zapfhahnzählern“ gesucht habe, wurde ich schließlich fündig.
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- Zapfhahnzähler Kaltwasser, Länge 110mm, 3 4'' Anschlussgewinde
- STUHL
Neuer Fußboden für die Waschküche im Keller
Nach der Fertigstellung der grundlegenden Arbeiten richtete ich meine Aufmerksamkeit auf den Fußboden des Wäscheraums.
Um eine ebene und solide Basis zu schaffen, goss ich den Boden mit Ausgleichsmasse aus. Nachdem die Masse getrocknet war, trug ich eine Schicht Grundierung auf, gefolgt von einem Anstrich mit Feuchtraum-Beton-Farbe.
Diese spezielle Farbe ist ideal für Räume, in denen mit einer erhöhten Feuchtigkeit zu rechnen ist, da sie den Untergrund effektiv vor eindringender Nässe schützt.
Dank dieser Maßnahmen ist der Wäscheraum nun hervorragend für das Trocknen der Wäsche während der kalten Wintermonate gerüstet.
In der warmen Jahreszeit bietet jedoch die große Wäschespinne im Freien eine energieeffiziente und umweltfreundliche Alternative zum Trocknen der Wäsche.
So kombiniert der Wäscheraum Funktionalität und Flexibilität und erleichtert den Alltag, indem er für jede Jahreszeit eine passende Lösung zum Trocknen der Wäsche bereithält.
Zusammenfassung und Fazit
Vor über einem Jahr richtete ich im Keller unseres Hauses eine Waschküche für die Erdgeschosswohnungen ein, ein Projekt, das ich bislang nicht dokumentiert hatte.
Ursprünglich gab es in den Wohnungen nur provisorische Lösungen zum Waschen, die nicht ideal waren, besonders wegen der Belastung der historischen Holzböden und der entstehenden Feuchtigkeit.
Deshalb entschied ich mich, einen Bereich im Keller dafür abzutrennen.
Das Trocknen der Wäsche in den Wohnungen birgt Risiken wie Schimmelbildung, was in Mietwohnungen zu Konflikten führen kann.
Daher war der Bau einer Waschküche mit Trockenraum im Keller eine notwendige Maßnahme, um diese Probleme zu vermeiden und eine sichere Trocknungsmöglichkeit zu bieten.
Ich installierte einen Luftentfeuchter und plante die Einführung eines intelligent gesteuerten Belüftungssystems, um die Luftfeuchtigkeit effektiv zu kontrollieren.
Zudem sorgte ich mit Ausgleichsmasse und Feuchtraum-Beton-Farbe für einen geschützten Fußboden.
Die Installation spezieller Wasseruhren für eine gerechte Abrechnung stellte sich als Herausforderung dar, konnte aber erfolgreich abgeschlossen werden.
Jetzt bietet der Wäscheraum eine effiziente Lösung für das Waschen und Trocknen der Wäsche, was sowohl die Wohnqualität erhöht als auch die Bausubstanz und die Gesundheit der Bewohner schützt.
Video – Horizontalsperre mit Injektionscreme selber bauen
Neben einer optimalen Lüftung und der effektiven Reduzierung der Luftfeuchtigkeit habe ich den Kellerbereich auch gegen die Feuchtigkeit von Außen geschützt. Die Wände unseres Hauses wurden hierzu mit einer nachträglichen Horizontalsperre versehen.
Hierbei habe ich auf verschiedene Varianten zurückgegriffen und neben Injektionsflüssigkeiten und den Injektionssticks auch Injektionscreme verwendet um das Mauerwerk gegen aufsteigende Feuchtigkeit zu schützen.
Das Video und viele weitere findet ihr auch in meiner Playliste: Keller Trockenlegen
Wenn ihr mehr von mir und meinen Projekten sehen wollt, schaut euch gern mal auf meinem YouTube Kanal um.
Dieser Beitrag ist auch verfügbar auf:
Deutsch
2 Comments
S.Aliji
Guten Tag
Ich möchte bei den Waschmaschinen auch Wasseruhren montieren. Können Sie mir bitte sagen, welche Wasseruhren Sie verwendet haben? Ich bin auch schon länger auf der Suche nach dem passenden Model.
Danke im Voraus für Ihre Hilfe.
Freundliche Grüsse
S.Aliji
Maik
Hallo,
also ich habe sogenannte Zapfhahnzähler installiert. Die von mir verwendeten Modelle haben folgenden Spezifikationen:
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