Vom Abstellkeller zur Werkstatt
Im Rahmen des Beitrages zur Kellertrockenlegung hat meine Frau nun schon einiges zu meinem Werkstattkeller geschrieben. Nun möchte ich dieses Projekt, welches übrigens ein Geschenk an mich zu unserem Hochzeitstag seitens meiner lieben Sylvi war, näher vorstellen.
Der Kellerraum selber befindet sich in der Süd-West Ecke des Hauses bis ca. 1,50m in die Erde gebaut. Daher, und durch die jahrelang vernachlässigte Instandhaltung war der Putz faktisch runter, die Deckenverputzung zum Teil abgefallen und die beiden Stahlträger der Decke vom Flugrost befallen. Hier eine kleiner Übersicht an Bildern die den Raum beim Bezug des Hauses zeigen:
Mit dem Austausch des Fensters begann das Projekt dann auch. Hierfür musste jedoch der Stahlträger welcher als Fenstersturz diente ausgewechselt werden. Dieser war bereits so sehr verrostet das der Putz und einige anliegende Steine weg gesplittert waren.
Als erstes wurde die Decke direkt über dem Sturz durch eine Baustütze abgefangen und die Träger mit Hammer und Meisel freigelegt und entnommen. Zu meinem Erstaunen handelte es sich aber nicht nur um einen Träger sondern um insgesamt drei Träger im H-Format welche mit Ziegelsteinen ausgemauert waren. Da der äußere Sturz jedoch mit dem Außenmauerwerk, welches durch große Sandsteine verblendet ist, verbaut war konnte ich nur die beiden inneren Träger wechseln. Zum Einsatz kamen hierbei Ziegelstürze im Format 125×11,5cm. Nach dem Austrocknen des Mörtels wurde dann ein neues Fenster eingebaut welches dem Raum umgehend ein neues Klima bescherte.
Anschliessend wurde dann der restliche Putz von den Wänden geschlagen sowie die noch losen Stücke des Deckenputzes entfernt. Der Keller war somit entkernt und fertig für den Wiederaufbau. Zunächst mussten die Wände und Teile des Kellerbodens jedoch trockengelegt werden. Da dieses im Aussenbereich bereits vor 2 Jahren stattgefunden hatte ging es nun um die Innenseiten der Wände. Zur Thematik der Trockenlegung der in die Erde gebauten Aussenwände sowie des Kellerbodens verweise ich auf die entsprechenden Themen hier im Blog.
Nachdem die Wände für die spätere Nutzung behandelt wurden konnte es weitergehen. Da mitten durch den Kellerraum auch zwei Heizungsrohre der darüber liegenden Wohung gingen entschlossen ich mich die Decke abzuhängen. Bei einer Raumhöhe von ca. 250cm sollte die Abhängung jedoch so wenig Platz wie nur möglich beanspruchen, dennoch aber die Heizungsrohre verbergen. Ich entschied mich daher die Decke mit Leichtbauprofilen abzuhängen. Diese wurden im Abstand von 50cm ausgerichtet und nach dem Einzug der Kabel für Strom und Hauptlicht mit Gipskartonplatten verplankt welche anschliessend gespachtelt, geschliffen, grundiert und weiß gemalert wurden. Somit war die Decke fertig und schrumpfte den Raum um akzeptable 15cm.
Da nun Wände, Fußboden und Decke fertig waren konnte die restliche Elektrik verlegt werden. Neben der Tür installierte ich eine Schalter-Steckdosenkombination für das Hauptlicht. Eine weitere Kombination folgte dann passend zur Nutzung der späteren Werkbank welche eine eigene Arbeitslampe spendiert bekam. Jeweils eine Doppelsteckdose sollte dann am Fensterbereich die Infrarotheizung bei Bedarf speisen sowie neben der Tür in Deckenhöhe für die Medientechnik. Hier wurde dann auch gleich ein Sat-Kabel vom Switchverteiler ausgehend gezogen. Die Kabel habe ich größtenteils aufputz in Leerrohren verlegt. Bei den Schaltern und Dosen entschied ich mich für die 75% günstigere Baumarktware. Diese war zwar nicht vor verkabelt und nutzte noch Schraubklemmen, sparte mir aber allein in diesem kleinen Keller gut EUR 100 ein.
Nachdem der Raum nun faktisch fertig war trug meine Frau die letzten Fußbodenkomponenten in Form eines speziellen Epoxidharzes auf.
– Fertig war die Kellerwerkstatt. Alles in allem haben wir gut 6 Wochen in die Innensanierung des Kellers investiert und beim Vorher- Nachervergleich sieht das Ergebnis doch recht gut aus, oder?
Zu guter letzt wurden die beiden Schwerlastregale, die Werkbank, Schränke und Abstellfächen aufgebaut und natürlich die Musikanlage installiert. Via Satellitenempfang konnte ich nun auf eine Vielzahl „besserer“ Musiksender zugreifen als dies vorher per UKW möglich war. Das Einräumen der Werkstatt verband ich auch gleich mit einer großen (Aus-)Sortieraktion der vorhandenen Werkzeuge und Baustoffe. Allein dieser Akt dauerte gut eine Woche und findet im Endeffekt auch heute noch statt 🙂
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