Planung am Reissbrett
Nachdem nun alle Etagen und Räume inspiziert waren ging es an die Planung für den Aus- und Umbau des Hauses. Eines sollte hier jedem aber klar sein, man sollte nicht sehen was aktuell da ist sondern vielmehr das, was hinterher da sein würde. Man braucht zunächst grobe Ideen wie man welche Räume neu plant, welche Wände weg kommen und wo andere Wände neu hochgezogen werden sollen.
Diese Ideen haben wir zunächst auf Papierskizzen festgehalten. Anschliessend wurden die Wände auf ihre tragenden Funktionen hin geprüft. Schliesslich wäre es schlecht bzw. aber teurer tragende Wände abzutragen wenn es auch andere gute Raumlösungen für das Problem gibt.
Weiterhin sollte man sich vorher im Klaren sein wo die Installationsräume und -Schächte am sinnvollsten untergebracht werden können. Gerade bei den Wasser und Abwasserrohren aber auch den Heizungsrohren sind kurze Wege vorteilhaft. Auch die Verlegung der Elektrik sollte bereits hier durchdacht werden. Ein Wartungsraum am äußersten Ende des Hauses wäre hier zwar praktisch weil man optisch keine Nachteile durch Schaltschränke oder sonstige Rohre hat, allerdings muß man dann auch alle Leitungen irgendwie zu diesem Wartungsraum bekommen.
Unsere Ideen passten aber zum großen Teil mit den Gegebenheiten und Machbaren im Haus überein. Mit zwei Wasserschächten direkt zwischen Küche und Bad als auch im späteren Hauswirtschaftsraum hatten wir dieses Problem schnell geklärt. Der Platz für die elektrische Unterverteilung war auch schnell im Hauswirtschaftsraum bestimmt. Der große Schaltschrank sollte dann in den Keller kommen. Schliesslich mußten von hier auch die beiden anderen Wohnungen später einmal versorgt werden. Alles in allem konnten wir so die bisherigen Rohre und Kabel, welche sich größtenteils gut sichtbar durch das Haus schlängelten an zwei Punkten bündeln ohne das wir optisch einen Nachteil hätten. Ein wartungsfreundlicher gut zugänglicher Platz war es ausserdem auch noch.
Als diese Punkte geklärt waren ging es ans Detail. Die Feinplanung mußte gemacht werden. Also nahm ich zunächst für alle existierenden Räume die Maße auf und fertigte mir Skizzen an. Irgendwie genügten diese Skizzen meinen Ansprüchen jedoch nicht so ganz so das ich mir über richtige Planungssoftware für Architekten Gedanken machen musste.
Also begann die Suche über Google durch unzählige Foren und andere Blogs. Die Software sollte die Möglichkeit bieten ganze Häuser zu erfassen und anschliessend auch um zu gestalten. Dabei sollten die Maße cm-genau erfassbar sein. Die Möglichkeiten von 3D Anschichten oder virtuellen Begehungen des Hauses sollten natürlich auch nicht fehlen. Schnell trat bei der Suche nach einem geeignetem Programm aber Ernüchterung ein. Programm wie AutoCAD oder andere reine Planungssoftware war zum Teil viel zu komplex für unsere Ansprüche und darüber hinaus auch viel zu teuer. Auf der anderen Seite sprangen mir oft die Software-Ableger gängiger Bauserien aus dem Fernsehen auf den Bildschirm. Ob Schöner Wohnen, Wohnen nach Wunsch oder Haus im Glück. Zu jeder Serie gab es einen Ableger. Aber reichte die hier gebotene Ausstattung auch für unsere Wünsche aus?
Nach Recherchen bei Ciao und einschlägigen Foren war ich zunächst skeptisch. Laut Verpackung konnten die Programme alles was wir brauchen, aber nur sehr oberflächlich. Detailplanungen waren nicht unbedingt die Stärken diese Programme. Und auf Gut Glück wollte ich auch keine EUR 40,00 investieren um dann die Software für immer im Schrank verschwinden zu lassen.
Zu meinem Glück hatte eine Userin meines alten Forums den Vox 3D-Planer daheim und lies mir die CD zukommen. (Auf diesem Wegen nochmals vielen Dank an Daria). Das Programm war dann auch schnell und einfach installiert und sofort betriebsbereit.
Obwohl es objektiv betrachtet kein Monsterwerk ist war es zunächst doch etwas schwieriger sich in die Oberfläche ein zu arbeiten. Hier sei der Tipp gegeben doch einmal das Handbuch zu lesen oder das Tutorial zu nutzen. Nach einiger Zeit wenn man dann die wichtigsten Kniffe des Programmes erkannt hat lässt es sich mit dem VOX 3D-Planer jedoch recht gut arbeiten.
Grundrisse erstellen ist ebenso einfach wie das Einfügen von Fenstern oder Türen. Selbst die 3D Anschichten sind überzeugend. Auch die Ausdrucke der Grundrisse inkl. Maßen waren in der späteren Bauphase eine große Hilfe. Einzigste wirkliches Manko an der Software ist die Genauigkeit der Maße. Man arbeitet auf der Oberfläche mit Rasterpunkten. Wände können von Rasterpunkt zu Rasterpunkt erstellt werden. Die Länge, Höhe und Stärke der Wände kann individuell verändert werden. Fügt man dann jedoch alle Wände zu einem Raum zusammen passen die Rasterpunkte oftmals nicht mehr zu den Wandlängen. Somit lässt sich der Raum nicht schliessen. Ich habe dann die Wände entsprechend verlängert bzw. gekürzt. Auch muß man mit den Gesamtmaßen aufpassen. Wenn ich einen großen Raum angelegt habe und diesen dann mit einer Wand geteilt habe muß man die Wandlängen der Außenwände nochmals überprüfen. Die Wandstärke der neuen Trennwand wird in die Aussenwand nämlich automatisch mit ein berechnet. Hat man dann mehrere Wände so ergeben sich schnell Abweichungen von 50cm und mehr auf die Gesamtlänge.
Ich habe um diesen Effekt auszuschliessen dann eine große Gesamtübersicht für jede Etage erstellt und anschliessend jeden Raum einzeln nochmals generiert. Das hatte auch den Vorteil das man später in jedem Raum einen einzelnen individuellen Bauplan hatte.
Das Ergebnis der einzelnen Raumplanungen werde ich dann in den Themen zum Ausbau der einzelnen Räume einstellen. Hier nur mal ein Überblick:
Links ist das Obergeschoss zu sehen wie ich es gleich zu Beginn vermessen habe und rechts dann die Version wie es werden sollte. Die größten Änderungen sind hier bereits im Flur erkennbar. Auch wenn ich zugeben muß, das sich unsere Wohnung im Endeffekt noch ein wenig mehr verändert hat als auf dem zweiten Bild erkennbar ist.
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