Stuck restaurieren
Ich habe mir die Restauration des Stucks einfacher vorgestellt. Insgesamt habe ich ein halbes Jahr gebraucht, um oben stehendes Ergebnis zu erreichen. Leider kann man auf dem Vorherbild nicht genau sehen, wie gruselig der Stuck wirklich aussah. Über die Jahre hinweg wurde die Stuckdecke mehrmals mit Farbe überstrichen, so das kaum noch ein Relief erkennbar war. Mehrere Risse zogen sich durch die gesamte Decke und eine Restauration wurde von jeglicher Seite her in Frage gestellt.
Das hielt mich aber nicht ab, ich wollte es einfach wissen. Ich begann Schicht für Schicht mit einer Spachtel und Wasser abzutragen. Ich probierte es teilweise auch mit Asur von Scheidel (ganz tolles Zeug!!!), das brachte aber auch nur Geschmiere und war nur an den Messingfassungen sinnvoll (es war eine Überraschung, da wir dachten es handelt sich um Holzfassungen).
Nach vier Monaten was es nun soweit und der Stuck war komplett von allen Schichten befreit. Nun begann ich die Risse zu füllen. Dafür habe ich Modellierspachtel genommen (einfach noch ein Eigelb rein machen, dann bleibt die Masse länger verarbeitbar). Die großen Flächen (mit Rissbildung) haben wir mit einem Malervlies beklebt, damit sieht die Fläche nun auch homogener aus und ein weiterer Riss ist nach außen hin nicht sichtbar.
Danach habe ich die Stuckelemente farblich den Messingelementen mit einer Metallfarbe angepasst. Nun war nur noch das marmorieren fällig. Die komplette Fläche über Kopf hat mich einige Nerven und Halsschmerzen gekostet, aber es hat sich gelohnt. Wie das marmorieren funktioniert, habe ich unter Arbeitstechniken erklärt.
Hier ein Bild wie der Stuck zuvor aussah:
Und hier ein paar Bilder des Stucks nach der Aufarbeitung:
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